UMIDIGI Z Pro – Review – Helio X27 MT6797X Metal Unibody Dual Camera 2 x Sony IMX258 Exmor Livephoto – Testbericht – Smartphone mit Bokeh Effekt

Der chinesische Hersteller UMIDIGI stellte dieses Smartphone für einen Test zur Verfügung.  Beachtet bitte, dass wir das sehr ähnliche Smartphone UMIDIGI Z schon einmal vorstellten und deshalb hier eher die Unterschiede beider Geräte hervorheben werden. Also Wissbegierige und Neugierige erfahren beim Weiterblättern technische Details des UMIDIGI Z Pro und die wesentlichen Unterschiede zum UMIDIGI Z

 

Der Überblick

  • Auch das UMIDIGI Z Pro verwendet ein 5.5 Inch Sharp IGZO (2.5D Arc screen) LTPS Display mit einer Dragontrail Glas Auflage
  • Im Inneren werkelt ein MediaTek Helio X27 (MT6797X) Chipsatz, der eine 10 Kern CPU (2x 2.6 GHz ARM Cortex-A72, 4x 2.0 GHz ARM Cortex-A53, 4x 1.6 GHz ARM Cortex-A53) und eine mit 875MHz getaktete Quad-Core GPU ARM Mali-T880 MP4 MHz nutzt.
  • Der 3780mAh Li-Ion-Akku ist nicht entfernbar und kann durch das mitgelieferte Stecker Ladegerät mit Schnellladetechnik in etwa 2h voll aufgeladen werden.
  • Auf der Rückseite des Gerätes gibt es den deutlichsten Unterschied zum UMIDIGI Z. An Stelle des Laserfokus wird beim Pro jetzt ein zweiter 13 Megapixel (nativ) Chip zur Unterstützung des Bokeh Effekt und des „Livephoto“ Modus verwendet. Auch wechselte man hier den Hersteller, denn jetzt werden im Rückbereich2 Sony IMX258 Exmor Sensoren verwendet.
  • Die Selfie Kamera verwendet aber weiterhin einen 13MP (nativ) Samsung Kamera Chip.
  • Das Gehäuse wird als Leichtmetall Uni Body ausgeführt, welches auch eine metallische nicht abnehmbare Rückwand hat.
  • Ein 4GB LPDDR3, Dual-Channel-RAM mit 800 MHz und 32GB internen Speicher eMMC 5.1 werden als Speicher genutzt. Letzterer ist mittels TF Speicherkarte erweiterbar.
  • Das Smartphone verfügt über einen frontseitigen Fingerabdruck-Sensor.
  • Ausgeliefert wird es immer noch mit Android 6.0 Marshmallow, unterstützt 4G LTE Cat. 4 Netzwerke, Wi-Fi 802.11 a / b / g / n Dual Channel und Bluetooth 4.1
  • Der GNSS Empfänger verarbeitet GPS, A-GPS, GLONASS und Beidou Satelliten Signale.


Das Unboxing

Auch das UMIDIGI Z Pro wurde in einer schwarzen Box aus Metall geliefert, die mit dem Hersteller Logo und rückseitig mit alle wichtigen Infos, einschließlich der erforderlichen CE Hinweise, etikettiert ist (siehe Video). Das mitgelieferte Zubehör ist in der Tabelle gelistet.

Die Geometrie und das Gewicht

Die Nutzung der Oberfläche durch das aktive Display ist bei dem UMIDIGI Z Pro akzeptabel. Deutliche Abweichungen von den Angaben des Herstellers oder zu den Abmessungen der Z Version gibt es nicht (vergleiche Tabelle Übersicht).


Das “Screen-to-body ratio” beträgt 70.33%

Parameter unter kritischem Blick


Der Vergleich

Der Vergleich mit einigen ähnlichen Smartphones ist im Moment etwas schwierig, da noch nicht viele Smartphones mit einem Helio X27 auf dem Markt existieren. Leichter dagegen fällt der Vergleich zum Z. Bewertet werden das Display bezüglich Leuchtstärke und Schwarzwert. Die Menge der funktionsfähigen Codecs, die Performance und der Akku. Natürlich unterliegen solche Messungen auch Schwankungen und bilden lediglich die Basis für einen Vergleich. Die Werte des Prüflings unterscheiden sich vom Z eigentlich nur marginal und die damals schon genannten Unterschiede zu den anderen SoCs bleiben auch beim Prüfling gültig. Auffallend bleib auch, das die Messwerte zum Sharp Display sich bestätigen, wenngleich auch eine Idee lichtstärker.

*) Maß für die Lichtstärke des Displays Lux


Das Gehäuse – die Verarbeitung

Dieses Mal hatten wir die schwarze Version vor der Kamera. Die Rückseite des UMIDIGI Z Pro in schwarz bietet einen farblich unauffälligen Übergang zu den oben und unten befindlichen Antennenlinien. An der Verarbeitung gibt es nichts zu deuteln. Optisch alles ohne Fehl und Tadel. Auchbeim Z Pro verwendet UMIDIGI einen Hybrid Slot. Dieser bleibt im Gebrauch fummelig. Da muss man sehr behutsam und sorgfältig bei der Bestückung vorgehen. Wahlweise  kann man für den Dual Standby Betrieb 2 Nano-Sim Karten nutzen. Verzichtet man auf Dual Standby, dann kann man an Stelle einer Nano SIM auch eine TF Speicherkarte zur Erweiterung des Speichers nutzen.


Das Display

Gemäß Herstellerangaben wird ein 5.5 Inch Sharp IGZO LTPS Display verwendet.  Bedeckt wird das Display mit einer 2.5D curved Dragontrail Deckglasschicht. Die auf der Basis des AnTuTu Videotest durchgeführten Messungen bestätigten die durchschnittlichen Helligkeitswerte des Vorgängers, die aber in der Praxis für eine einigermaßen gute Erkennbarkeit des Displays sorgen. Auch ist eine ausreichende Seitenblickstabilität der Farben vorhanden. Auch bei diesem FHD Display sind im normalen Betrachtungsabstand keine Pixel erkennbar. Da beim genauen Hinschauen wieder ein Clouding am unteren Display Rand erkennbar ist, festigt sich unsere Meinung, dass UMIDIGI bei der Verwendung des Sharp Display ein technologisch bedingtes Ausleuchtungsproblem hat. Das trübt den Gesamteindruck allerdings dann doch ein wenig. Wer es einmal entdeckt, sieht es leider immer wieder. Den Tester stört es.

Die automatische Helligkeitssteuerung arbeitet korrekt. Der Test in völliger Dunkelheit verläuft perfekt.
Die Messwerte wurden mit einem Luxmeter bei voller Helligkeit des Displays und den Testbildern des AnTuTu Display Test gemessen. Ein hoher Wert ist besser, nicht aber bei schwarz. Da wären 0 Lux ideal.
Das Display wird mit 52Hz angesteuert.

Mit den 5 Fingern Touch Screen lässt sich der Touch komfortabel bedienen. Dieses Handy unterstützt auch die drahtlose Übertragung des Displays, sprich Miracast.

Messwerte im Video und in der Vergleichstabelle.

Der AnTuTu Videotest

Die Menge der funktionsbereiten Codecs ist zum Z identisch und liegt im Vergleich zu den bisher getesteten Smartphones im oberen Drittel und wird nur durch das LeEco Max 2 übertroffen. Alle üblichen Videos sind also problemlos abspielbar.


Die Performance – Speicher – System

Der verwendete MediaTek Helio X27 /MT6797X ist ein ARM-basierter Prozessor mit 10 Kernen. Dieser nutzt in drei Clustern (ein Cortex-A72-Cluster und 2 Cortex-A53-Cluster) jeweils unterschiedliche Taktfrequenz von bis zu 2,6 GHz. Dem SoC steht eine leistungsfähige ARM Mali-T880 4 Kern Grafikeinheit zur Seite. Damit erreicht man gute Gaming-Performance. Ein LTE Cat. 6 Modem ist für Empfang zuständig.

Das UMIDIGI Z Pro ist mit einem 4GB Dual-Channel LPDDR3 RAM ausgestattet. Damit kann man schon eine Menge Apps parallel im Speicherlassen ohne an die Grenze der Leistungsfähigkeit zu stoßen.  Dazu gesellt sich ein 32GB großer eMMC 5.1 Speicher, der mittels einer TF Speicherkarte erweitert werden kann.

AnTuTu/ Geekbench 4 / Workperformance

Die Speicheraufteilung und Performance


Der Akku

Die oft gestellte Frage “Wie gut oder wie schlecht ist der Akku”?

Zunächst die Fakten: Der Hersteller gibt die Verwendung eines 3780mAh starken Li-Ionen Akku an. Messungen konnten allerdings diesen Wert bei 5V nicht bestätigen. Nach einer Tiefentladung konnten etwa 3200mAh 5V (16.0Ah) nachgeladen werden. Bei der Verwendung des mitgelieferten Schnellladenetzteils (eigener Standard) und einem ausreichend dimensionierten Kabels wird dieser innerhalb von etwa 2h vollständig geladen. Die Batterie-Management-Tools sind Standard-Android 6.0 Marshmallow Werkzeuge.

Wie weit man damit kommt, bestimmen wesentlich die eingestellte Display Helligkeit, die Dauer der aktiven Anzeige und natürlich auch die Nutzung sehr Prozessor-Intensiver Apps. Eine extreme Erwärmung konnte ich weder bei der Nutzung noch beim Aufladen des Gerätes beobachten.

Die Messwerte eines sehr praxisnahen Akku Test (WORKBENCH) erbrachten diese Ergebnisse (vergleiche auch Tabelle). Die Helligkeit des Displays wurde vorher auf 200 Lux justiert. Ein Blick auf die Vergleichstabelle zeigt, dass das UMIDIGI Z Pro in Anbetracht der Nennkapazität des Akkus ein vergleichsweise enttäuschendes Ergebnis liefert. Über den Tag kommt man, mehr aber auch nicht.


Die Empfänger

2G/3G/4G

An der Empfindlichkeit des Empfangs hat sich nichts Entscheidendes geändert und bleibt  im Vergleich zu anderen Prüflingen weiterhin nur mittelmäßig. Ein LTE Empfang innerhalb des Gebäudes ist aber problemlos möglich.

Frequenzen komplette Palette (siehe Tabellen Übersicht)

Das WLAN – durchschnittliche Empfangsleistungen

Erster Stock Beton Decke 5m Entfernung

Die Empfindlichkeit des Wi-Fi Empfängers ist ausreichend.

Globales Navigationssatellitensystem

UMI nutzt die Fähigkeiten des SoC und erzielt damit auch ein akzeptables Ergebnis. Empfangen werden GPS/A-GPS/GLONASS/Beidou Signale. Das beim Z beobachte Stagnieren der Genauigkeit bei 5m ist verschwunden. Eine Fußgängernavigation wies im Vergleich gegenüber UMIDIGI Z beim Test-Gerät UMIDIGI Z Pro keinerlei Probleme mehr auf!

M Radio

verfügbar, auch mit Sendername und RDS Infos

BT Empfänger/Sender

Bluetooth 4.1


Sensoren, Fingerprint Id, Akustik, Bedienkomfort

Sensoren

Hier ist eine großzügige Ausstattung vorhanden. Den, beim Z beobachteten Invertierungsfehler des Gyroskop Sensors gibt es hier nicht, allerdings arbeitet der Magnetsensor auch beim Pro nicht besser, also unempfindlich.

Sprachqualität

Die Sprachqualität während des Gespräches war gut. Beide Gesprächspartner bestätigten die Verständlichkeit. Die Klangqualität der Freisprecheinrichtung ist ausreichend und neigt auch bei großer Lautstärke nicht zum „Kratzen“.

Klangqualität Headset Ausgang

sehr gut, hier macht sich der separate NPX Audio Chip bemerkbar.

Klangqualität Lautsprecher

gute Qualität, auch laut genug

Nachrichten/Status-LED

Überraschung, es gibt tatsächlich eine, die in verschiedenen Farben leuchten kann und darüber hinaus sogar konfigurierbar ist (siehe Video).

Tasten/ Fingersensor

Der Fingersensor sitzt frontseitig, arbeitet schnell aber nicht immer ganz zuverlässig. Eine Besonderheit ist, dass man wahlweise On-Screen oder Hardware Touch Tasten nutzen kann. Auch da lohnt ein Blick in das Video.


Software/ Launcher/ UI (User Interface)

UMI nutzt ein sehr pures Android 6.0 ohne Bloatware und mit einen einfachen Launcher. Wichtige Apps sind vorinstalliert und mittels Play Store lassen sich auch weitere problemlos installieren. Ein App Drawer ist vorhanden.  Nicht alle Menus sind ins Deutsche übersetzt.

Gestensteuerung

gibt es nicht

OTA (Firmware update Over The Air) und Sicherheit

Auch dieser Hersteller bietet die Möglichkeit die Firmware Aktualisierung via Internet durchzuführen. Man erhält automatisch bei einer WLAN Verbindung eine Nachricht über eine anstehende Firmware Aktualisierung. Zum Zeitpunkt des Review überraschte mich auch ein OTA.

Sicherheit

Eine Prüfung mit Kaspersky war unauffällig.  Die MMS Angreifer Lücke ist geschlossen.


Die Kamera(s)

Hier gibt es die gravierendsten Veränderungen. Zunächst legte man den Laser Fokus des Z wieder zur Seite. Dieser bewährte sich nicht. Man nutzte die Gelegenheit, um auf den aktuelle “Dual Cam” – Zug auf zuspringen. Dabei hat man auch für die Rückkamera gleich den Hersteller des Chips gewechselt und versucht sein Glück jetzt mit dem Sony IMX258 Exmor, und das gleich für beide Rear Cams. Für den Freund einfacher Fotos und Videos ist das kein Gewinn. Die Bildqualität verbesserte sich nicht. Nicht vergleichbar mit anderen Smartphones, die auch Sony Chips, allerdings den 21MP IMX230 (Apollo, LeEco X820, ELE Vowney lite), verwenden.

Allerdings fabrizieren diese beiden 13MP IMX258 den bisher besten  Bokeh, sogar im Video. Ein nettes Feature ist auch der sogenannte “Livephoto” Modus. Dahinter verbirgt sich eigentlich ein kurzes Stereo Video, bei dem man dann nachträglich noch Tiefenschärfe und Blickwinkel ändern kann.

Jetzt habt ihr die Qual der Wahl, scharfe und detailreiche Bilder mit den genannten Konkurrenten oder Spielereien mit dem Prüfling.

Die Main Kamera nutzt dabei jetzt 6 Linsen. Auch bei gutem Licht sind die Ergebnisse der Main Kamera nur mittelmäßig und schlechter als beim Z. Schwaches Licht ist nicht die Stärke und selbst mit dem Quad Flashlight gelingen nicht wirklich gut ausgeleuchtetes Aufhellen. Unscharfe Bereiche und fehlende Klarheit sind Dinge, die zu bemängeln sind.

Seht Euch die am Ende des Videos eingebetteten Videos und Aufnahmen an.

Hier noch einige andere Beispiele.

Bokeh/normaler Fokus

Normaler Modus


Fazit:


Wie beim UMIDIGI Z überzeugen beim Pro, dieses Mal in Schwarz, das Design und das Gehäuse. Auch erzielt man mit dem Helio X27 schon eine respektable Performance und die Grafikeinheit lässt mit 4 Kernen auch anspruchsvolle 3D Spiele zu. Da das Pro das gleiche Sharp Display nutzt, schwächelt es wie im Z mit einem minimalen Clouding am unteren Rand des verwendeten FHD Displays. Selbst wenn mit dem beim Pro zu Einsatz kommenden Dual Kamera System ein deutlicher Bohek zu Stande kommt, versteht UMIDIDI mit den jetzt verwendeten 13MP Sony Sensoren nicht so recht umzugehen. Die Selfie Kamera blieb unverändert und die Resultate stellen zufrieden. Ein nettes Gimmick sind die Livephotos. Ein weiteres Mal enttäuscht die schlechte Energiebilanz, zumal selbst bei normaler Nutzung das Smartphone sich deutlich erwärmt. 


Was gefällt

  • gefälliges Gehäuse
  • USB On-The-Go
  • Dragontrail glass
  • Message LED
  • Performance

Was nicht jeden gefällt

  • Hybridschacht

Was nicht gefällt:

  • keine Gesten möglich
  • instabiler Kompass (trotz Kalibrierung)
  • Clouding unterer Rand Display
  • schlechte Energiebilanz
  • mittelmäßige Rear Camera

Das UMIDIGI Z Pro kann man im chinesischen Online Handel für etwa $300 usd + Versand beziehen.

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